Aggression, Angst, Anpassungsstörung, Aufmerksamkeitsdefizit
Die vier As der Jugendpsyche
Moderne Kinderkrankheiten - und wie Du als Elternteil damit umgehen kannst
Ganz ehrlich? Ich bewundere die Kids, die einfach ihr Ding machen und glücklich sind!
Von Corona und Klima bis Inflation und Krieg. Gesundheitsbedrohungen, Umweltkatastrophen, soziales und wirtschaftliches Ungleichgewicht. Und das sind nur die großen Themen! Gibt ja auch noch all die „kleinen“, die persönlichen, die, die keinen globalen Aufhänger haben. Familie, Freunde, Ernährung, Medien, Pubertät, Schule etc. Ist es da wirklich so verwunderlich, dass das auf die Psyche schlägt?!
- Aggression
- Angst
- Anpassungsstörung
- Aufmerksamkeitsdefizit
Jedes dieser Worte ist ein Schlag in die Magengrube von Eltern. Doch wegschauen funktioniert halt nicht. Und Medienverbot ist keine Lösung. „Heile-Welt-Spielen“ übrigens auch nicht. Wie sich die vier As bemerkbar machen und was Du als Elternteil tun kannst, wenn Dein Kind betroffen ist, erfährst Du hier.
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Aggression
Wut im Bauch, Trauer im Herzen, Chaos im Kopf
Aggression ist im Grunde simpel: Eine Emotion sucht sich ihren Weg in einer meist körperlichen Reaktion. Da ist was drin und das muss raus - wie Lachen oder Weinen. Gab es immer schon, doch aktuell gerade bei Kindern und Jugendlichen mit zunehmender Tendenz.
Problem: Wenn das Rauslassen dazu führt, dass Kind sich selbst oder andere körperlich oder seelisch verletzt, kann das üble Folgen haben.
Lösung A: Aggression umlenken
Batakas sind da auch und vor allem bei Kids mein erklärter Favorit! Nicht nur, weil sie aus der Verhaltenstherapie zur Aggressionsbewältigung kommen, sondern weil sie auch noch einen echten Spaßfaktor bieten. Man kann also nicht nur seinen Aggressionen freien Lauf lassen, sondern sich auch "einfach mal so" batteln.
Lösung B: Aggression in Worte fassen
Gerade bei Aggressionen im Kindesalter höre ich häufig "Das kann der doch noch gar nicht!". Doch kann er (oder sie) - er darf es nur lernen . Auch ein Kind kann (und sollte) lernen, Emotionen wahrzunehmen und diese zu verbalisieren.
Lösung C: Aggression als Antrieb
Zugegeben die "hohe Schule" der Aggressionsbewältigung, erst recht im Kindesalter. Doch wenn das Kind das nächste mal mit einer schlechten Note nach Hause kommt und sich über die Welt im Allgemeinen und die bösen Lehrer im Besonderen so aufregt, dass es den Lieblingsteddy zerfetzt, könnte man ja mal versuchen, eben diese Wut "zurechtzurücken" und in pure Motivation zu wandeln.
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Angst
...vor dem Leben und dem ganzen Rest
Angst vor Menschen und dem Alleinsein, Angst vorm Reden und dem Schweigen, Angst vor Stille und dem Lärm, Angst vorm Einschlafen und dem Aufwachen, Angst vor Armut und dem Reichtum. Vorm Versagen, vorm Vergleichen, vor Ungerechtigkeit. Angst vorm Leben und dem Sterben. Angst vor der Angst. Angst, einfach nur Angst.
Jeder von uns kennt Angst. Angst ist wichtig, Angst ist normal. Doch DIESE Angst ist weder wichtig noch normal - und doch leiden immer mehr Kinder und Jugendliche darunter.
Diese Angst ist irrational und lähmend. Sie ist immun gegen wohlmeinende Worte und behütende Umarmungen. Sie ist. Punkt.
Eltern fällt es oft schwer, die „normale“ Angst eines Kindes von eben jener allumfassenden Angst zu unterscheiden. Bitte bagatellisiere diese Angst nicht - egal, ob Du sie nachvollziehen kannst. Denn gerade Du als Mutter oder Vater kannst Dein Kind ganz wunderbar unterstützen!
Egal wie alt Dein Kind ist, die Angst ist ein Monster unter dem Bett. Hilf Deinem Kind, es herauszulocken und sich ihm mutig zu stellen. Schaut euch das Ding von allen Seiten an. Was tut es? Wann? Und warum?
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Anpassungsstörung
...ist kein Dagegen-Fähnchen!
Es geht nicht darum, dass Dein Kind sich nicht anpassen möchte, es geht um die Folgen, die die (fehlende) Anpassung hat.
- Dein Kind mag ständig wütend sein, doch nicht unbedingt auf Dich.
Vielleicht einfach auf sich selbst und die Welt da draußen? - Dein Kind mag ständig erschöpft sein, doch es ignoriert nicht einfach Deine Empfehlung, früher zu schlafen.
Vielleicht kann Dein Kind ja schlicht vor lauter Gedanken nicht zur Ruhe kommen? - Dein Kind nässt sich nicht plötzlich wieder ein, weil es findet, Du hast zu wenig Wäsche zu waschen.
Vielleicht hat Dein Kind einfach Angst vor all dem Chaos? - Dein Kind bringt keine schlechten Noten nach Hause, weil es Dich mit seiner Dummheit ärgern möchte.
Vielleicht sieht Dein Kind einfach keine Perspektive für sich in dieser Welt?
Diese Liste könnte noch reichlich gefüllt werden. Mit Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Einsamkeit, Schuldgefühl, Selbstverletzung, Trennungsangst uns. All das sind „nur“ Symptome die unter dem Begriff „Anpassungsstörung“ zusammengefasst werden.
Die Tendenz für Behandlungen von Anpassungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen steigt stetig. Kaum verwunderlich, denn die Herausforderungen für die Kids sind immens. Neben all den Anpassungen, die das Großwerden notwendig macht, kommen die an eine veränderte Gesellschaft mit all ihren Krisen, Kriegen und Katastrophen. Das streckt manch Erwachsenen nieder - erst recht ein Kind.
Das alles erschöpft Dich so sehr, dass Du nicht mehr die Energie hast, Dich dem zu stellen?
Aufmerksamkeitsdefizit
Gewitter im Kopf
Wenn Du Dich mit AD(H)S & Co. beschäftigst, kennst Du schnell die Symptome:
- Impulsivität
- Unaufmerksamkeit
- Hyperaktivität
Wenn Dein Kind diese Symptome zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du Ähnliches auch an Dir beobachten kannst, ziemlich hoch. Du kennst vielleicht das Chaos im Kopf. Die Angst, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Und das abendliche Grübeln darüber. Du erinnerst Dich vielleicht an Lernschwierigkeiten. Du weißt vielleicht, wie wichtig Struktur ist. Und wie nervig wibbelnde Beine sind.
Fakt ist, wenn Du als Elternteil beinahe täglich erlebst, dass Dein Kind etwas vergisst, keine Freundschaften schließen kann, Fein- und Grobmotorik gestört sind, Konzentration Mangelware und ein „normaler“ Alltag quasi nicht möglich ist, dann machst Du Dir zu recht Sorgen.
Du bist damit nicht alleine! Ich habe Mütter am Rande des Nervenzusammenbruchs erlebt, Väter, die sich besorgt fragen, ob ihr Kind zum Neurologen muss und Kinder, die beim Klang einer Schulglocke aus dem Fenster springen wollten. Gescheiterte Ehen, Koabhängigkeiten und Depressionen.
Aber…
Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Kind folgende Talente hat, sind verdammt hoch:
- es denkt anders, ist erfinderisch und ein kleiner Weltverbesserer.
- es ist kein „Fähnchen im Wind“, wenn es von etwas überzeugt ist.
- es ist voll bei der Sache, wenn es für ein Thema brennt.
- es nimmt Dinge besonders intensiv wahr.
- es ist kreativ und intuitiv.
- es trägt sein Herz auf der Zunge und ist daher absolut ehrlich.
Auch Deine Nerven liegen inzwischen blank und Du fühlst Dich allein mit dem Thema?
Bleibt die Frage nach dem „Warum“…
Auch wenn es wie eine billige Ausrede klingen mag: Warum Dein Kind die Auffälligkeiten zeigt, die die vier As mit sich bringen, ist weder allgemeingültig zu beantworten, noch aus der Ferne einzuschätzen.
Warum ich meine, Dich und euch unterstützen zu können, ist jedoch ziemlich simpel zu beantworten…
- Ich hab das ganze durch. Von A wie Angst bis Z wie Zeugnisdiskussion. Und das sowohl aus eigener Erfahrung als auch als Mutter.
- Ich bin Heilpraktikerin im Bereich der Psychotherapie. Die Psychopathologie hinter den „Vier As“ ist mir daher ebenso bekannt wie ihre möglichen Ausmaße, so dass ich während unserer Sitzungen jederzeit angemessen reagieren kann.
- Ich therapiere nicht Dein Kind, ich berate und coache euch als Familie. Das hat vor allem den Vorteil, dass eine eventuelle Stigmatisierung für Dein Kind ausbleibt. Sollte sich im Laufe unserer Sitzungen zeigen, dass therapeutische Unterstützung Not tut, finden wir diese.
- Ich arbeite mit dem sog. „Inneren Team“. Dieses Verfahren ermöglicht es, sowohl Dein Kind als Individuum als auch alle relevanten Familienmitglieder als Team intensiv kennenzulernen und euch gemeinsam zu individuellen Lösungen zu führen.
Es gibt viele gute Gründe, sich Unterstützung zu suchen - die „Vier As“ gehören definitiv dazu. Für jedes Kind, jeden Jugendlichen, jedes Elternteil. Egal, was der Rest der Familie dazu sagt. Oder eure Freunde. Oder der Geldbeutel (dafür gibt’s sowieso immer Lösungen ).
Schreibe mich gern an und wir schauen zusammen, was ich für Dich und euch tun kann.
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