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Was tun, wenn der Fuß schmerzt?

VON DER DEUTUNG DER FUSSREFLEXZONEN

„Was hat man denn, wenn der ganze Fuß beim Massieren weh tut?“. Diese Frage wurde mir vor kurzem in einem Reflexzonenkurs gestellt. Multiples Organversagen? Notarzt? Selbstredend nicht! Doch die Frage ist nicht unberechtigt, geht doch die Reflexzonentherapie davon aus, dass bestimmte Areale an Hand, Fuß oder auch Ohr gezielt mit einzelnen Körperregionen oder inneren Organen in Verbindung gebracht werden können. Was also tun, wenn „alles weh tut“? 

 

Zunächst einmal ist ein Fuß - unabhängig von seinen Reflexzonen - halt einfach ein Fuß, sprich ein Konstrukt aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern. In Zahlen: Er besteht aus 26 Knochen, 27 Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen und 107 Bändern, von den rund 1.700 Nervenenden gar nicht erst zu sprechen. Dieser Fuß trägt den ca. 85 kg wiegenden männlichen Durchschnittsdeutschen täglich etwa 5.500 Schritte weit. Klingt nach Arbeit und ist es auch. Und wie es sich nach körperlicher Arbeit gehört, darf auch der Fuß je nach Art der Arbeit (Spaziergang oder Joggen), Länge der Arbeitszeit (10 Stunden oder 18) und verfügbarem Arbeitsmaterial (Turnschuh oder High Heels) unterschiedlich stark erschöpft sein. Dass dies sich (auch unter einer Massage) in Schmerz ausdrückt, ist natürlich und nicht weiter dramatisch - sofern es kein Dauerzustand ist. Sollten Sie permanent schmerzende Füße haben, so schauen Sie sich bitte Füße und Schuhwerk mal genauer an und scheuen Sie gegebenenfalls auch nicht den Weg zum Arzt oder Heilpraktiker. Eine sanfte Reflexzonenmassage kann in solchen Fällen der Entspannung und Linderung dienen, den gesamten Fuß unter Berücksichtigung der Reflexzonen und Schmerzpunkte zu betrachten ist jedoch eher wenig zielführend. Denn wenn Sie z.B. täglich viel gehen und dabei das falsche Schuhwerk tragen, wird Ihnen die Reflexzonenmassage weder langfristig gegen die Schmerzen helfen, noch Ihnen Rückschlüsse auf (eventuelle) weitere Beschwerden ermöglichen.

 

Allerdings ist der Fuß eben nicht nur ein geniales körperliches Bauwerk, dass uns von A nach B bringt. Betrachtet man ihn unter psychosomatischen Gesichtspunkten, so erzählt gerade der stets andauernde und nicht nur auf einen bestimmten Bereich beschränkte Schmerz dem Masseur/Therapeuten/Behandler eine Menge über seinen Kunden/Klienten/Patienten. Je nach Ausbildung und Behandlungsauftrag können dann folgende Fragen sinnvoll sein:

  • Wohin möchten Sie gehen?
  • Wie bewusst sind Sie sich Ihrer Ziele?
  • Wie verfolgen Sie Ihre Ziele?
  • Wie stark sind Sie in Ihrem Leben verankert?
  • Gehen Sie sicher und selbstbewusst durch Ihr Leben?

Eben weil uns die Füße von A nach B bringen, stehen sie für Zukünftiges und unsere Einstellung dazu. Schmerzende Füße können also auch verdeutlichen, dass wir bestimmte Wege nicht gehen möchten, bestimmte Ziele überdenken sollten. 

 

Doch auch unter dem Gesichtspunkt der Reflexzonen sind schmerzende Füße unterschiedlich zu bewerten. Streng (und überspitzt) nach der „Königin der Fußreflexzonenmassage“, Frau Hanne Marquardt, wären dauerhaft schmerzende Füße tatsächlich ein Zeichen dafür, dass das gesamte körperliche System im Argen liegt. In der Praxis ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass in einem solchen Fall keine Symptome mit Krankheitswert auftreten. Sollten Sie sich also (bis auf ein Ziepen hier und da) grundsätzlich kerngesund und quietschfidel fühlen, unter einer Reflexzonenmassage jedoch beide Füße stark schmerzen, können weitere Deutungen der Reflexzonen hilfreich sein. 

 

So kann man den Fuß auch nach Bereichen der Wirbelsäulen einteilen:

  • Halswirbelsäule: Zehzwischenräume bis Mittelfuß
  • Brustwirbelsäule: Mittelfuß bis „Fußtaille“
  • Lendenwirbelsäule: „Fußtaille“ bis Fußende

Davon ausgehend, dass Ihr Fuß bei genauerer Betrachtung nicht von oben bis unten gleichmäßig stark schmerzt, zeigt der Schmerzherd den Bereich der Wirbelsäule an, der einer genaueren Betrachtung bedarf. Doch auch bei einheitlichem Schmerz kann eine Deutung gewagt werden: So kann unter Umständen ein Sturz oder Fehltritt zur Verschiebung der Wirbelsäule geführt haben, so dass dies letztlich zu einem „alles tut weh“ führt. 

 

Auch die Einteilung des Fußes in Chakras ist möglich und birgt eine Fülle von Erkenntnissen. Da der Körper nach alten hinduistischen und buddhistischen Lehren in sieben Chakras unterteilt wird, deren jeweilige Lage auf den Fuß übertragbar ist, lassen auch so Schmerzen im Fuß Rückschlüsse auf das zugrundeliegende Organ oder die dahinterliegende Emotion zu. Sofern unter dieser Betrachtungsweise der gesamte Fuß schmerzt, ist es dem Masseur/Therapeuten/Behandler voraussichtlich zunächst ein starkes Anliegen, die Chakras zu reinigen und den Energiefluss des Körpers wieder herzustellen. 

 

Also: Nein, kein multiples Organversagen und kein Notarzt! Wenn unter einer Reflexzonenmassage der gesamte Fuß schmerzt, gehen Sie in sich und fragen sich - oder Ihren Masseur/Therapeuten/Behandler - nach Möglichkeiten, Ihren Füßen das Wohlbehagen zu verschaffen, welches sie bei all ihrer täglichen Arbeit verdienen. 

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen „allzeit gut Fuß“ - und alles Gute auf Ihren Wegen. 

 

Silke Schmidt

 

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